einundleipzig
Alternativer Medienpreis
Wir freuen uns sehr, dass wir für die Arbeit an einundleipzig einen 2. Preis in der Sparte „Online“ beim Alternativen Medienpreis 2015 verliehen bekommen haben. Letzten Freitag fand im Bildungszentrum Nürnberg die Preisverleihung statt.
26. Mai 2015 von Wolfgang Amann
Dort hat Michael Hallermayer, stellvertretender Pressesprecher der Universität Augsburg, bei der Übergabe des Preises die Laudatio auf uns gehalten:
„Leipzig ist das neue Berlin. Kreativ, alternativ und mit Aufbruchsstimmung. Was Friedrichshain oder Neukölln droht, beschäftigt auch die Bewohner von Leipzig. Billige, hippe Viertel ziehen Investoren an, die Mieten steigen und die die dort wohnen, können es sich nicht mehr leisten. Medien und Politik sprechen von Gentrifizierung, Reurbanisierung und Stadtentwicklung. In Leipzig erzählt das Onlineprojekt „Einundleipzig“ die verschiedenen Geschichten hinter diesen großen Begriffen und begleitet aufmerksam den Wandel der Stadt. Das tuen die Studenten, die das Projekt gegründet haben journalistisch-multimedial, analytisch-wissenschaftlich, und partizipativ-transparent.
Sie sind einerseits Beobachter und Berichterstatter, aber werden auch – ein bisschen dem Rollenverständnis ostdeutscher Journalisten folgend – auch Anwälte derjenigen, die ihre Idee von Leben und Wohnen in Leipzig bedroht fühlen. Die Studierenden haben mit ihrem Projekt ein klares Ziel, lassen aber alle Beteiligten zu Wort kommen. Nicht nur Künstler, Verfechter von alternativen Wohnideen, sondern auch Immobilieninvestoren und Stadtpolitik wird Platz für ihre Sichtweise gegeben. Die Geschichten werden in Texten, Bildern, Videos und interaktiven Infografiken erzählt und zeitgemäß präsentiert. Neben Daten und Zusammenhängen stehen steht’s auch Menschen mit ihren persönlichen Lebensgeschichten im Zentrum und ermöglichen einen lebhaften und greifbaren Einblick in das, was hier in Leipzig passiert.
Das begleitende Blog, Kommentare der Leser gehören bei „einundleipzig“ ebenso zum Konzept, wie Hintergrundinformationen zur Recherche, die Nennung von Quellen oder der Zugriff auf die verwendeten statistischen Daten. Gerade diese Transparenz beim Entstehungsprozess der Themen, Artikel und Aktionen hebt das Projekt auch von der Idee von Partizipation, wie große Medien sie denken, ab. Dass Sachsen sich bisher gegen ein Informationsfreiheitsgesetz gewehrt hat, spüren die Macher bei ihrer Arbeit und versuchen ihren Beitrag zu mehr Einblick in öffentliche Daten zu leisten. Manchmal konstruktiv im Gespräch mit der Stadt, manchmal auch plakativ wie mit einer Aktion, die aufzeigen soll, dass der Umgang der Stadt mit offenen Daten noch immer sehr stiefmütterlich ist, obwohl sie sich Open Data auf die Fahnen geschrieben hat.”
Wir freuen uns sehr über die Anerkennung und danken vor allem all unseren Unterstützern, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.