einundleipzig
An die Leipziger Stadtpolitiker: Kaufen Sie einen Ortsteil frei!
einundleipzig möchte das Wissen um die Stadt für alle zugänglich machen und Daten gut verständlich aufbereiten. Allerdings begegnen wir immer wieder Problemen, deren Lösung uns viel Zeit kostet und unseren Re-Launch nach hinten verschiebt. Die Stadt Leipzig tut sich schwer mit offenen Daten. Darauf wollen wir aufmerksam machen und fordern die Stadtpolitiker auf: Unterstützen Sie uns, leisten Sie Ihren Anteil an einer bürgernahen Informationskultur – und kaufen Sie einen Ortsteil frei!
19. Oktober 2014 von Christina Schmitt
Obwohl wir seit April mit der Stadt Leipzig in Kontakt stehen und diese unser Projekt auch sehr begrüßt, gestaltet sich die Datenbeschaffung problematisch. So wollen wir etwa die Binnenwanderung der Leipziger in einer Karte veranschaulichen. Daraus könnte sich zum Beispiel ergeben, wohin die Bürger ziehen, wenn ihre Wohnung zu klein oder zu teuer wird. Kostenpunkt für die Daten: mehrere hundert Euro. Mittlerweile stehen wir in Verhandlungen mit der Stadt über einen Kooperationsvertrag – ein bürokratischer Akt, der sich in die Länge gezogen und uns viel Zeit gekostet hat. Wir finden aber, so kompliziert muss es doch eigentlich nicht sein, wenn man aus Steuergeldern finanzierte Datenerhebungen der Stadt abfragt. Oder? Schließlich verfolgen wir keine kommerziellen Interessen, sondern wollen ein Informationsangebot für alle Leipziger schaffen.
Deshalb haben wir eine E-Mail an Leipziger Stadtpolitiker geschickt und sie um ihre Unterstützung gebeten. Für 50 Euro können sie einen Ortsteil, zum Beispiel aus ihrem Wahlkreis, “freikaufen”. Im Gegenzug nennen wir den jeweiligen Politiker auf unserer Website und färben das Viertel, das er erworben hat, in der Farbe der Partei. Wenn jemand mehrere Ortsteile kaufen möchte, erhält derjenige zusätzlich einen Einblick auf die Website, bevor sie online geht.
Wir jedenfalls sind gespannt, wie das auf der Karte aussehen wird – und welche Farbe wohl überwiegt?
Mit dieser Aktion wollen wir nicht nur eine finanzielle Spritze für unser Projekt. Etwa, um in Zukunft einfacher Daten (Telefonbuch-CDs etc.) kaufen oder Ausgaben für Technik und Werbeaktionen tätigen zu können. Wir wollen aber vor allem auch das Thema „Offene Daten“ auf die Agenda bringen. Mit dem Stadtratsbeschluss vom Juni 2014 hat die Stadt Leipzig schon gezeigt, dass es in diese Richtung gehen soll. einundleipzig könnte eines der ersten Projekte sein, das davon profitiert.
Wir möchten, nachdem aus unseren Re-Launch im Spätsommer nichts wurde, so bald wie möglich die neue Website präsentieren. Bis dahin sollen aber am besten alle Ortsteile freigekauft sein. Bislang fühlt es sich ja noch etwas sommerlich an – und wir hoffen, dass die Temperaturen so bleiben…
Wir halten Euch hier auf dem Laufenden, welche Fraktion sich am meisten engagiert!
An die Stadtpolitiker: Senden Sie uns eine Mail und teilen Sie uns mit, welchen Ortsteil Sie kaufen möchten. Überweisung ist auch per PayPal möglich. Siehe unten.
Derzeitiger Stand:
- Großzschocher: OpenDataCity
- Zentrum-Nordwest: Jörg Weise (SPD)
- Lausen-Grünau: Ilse Lauter (DIE LINKE)
- Reudnitz-Thonberg: Dunkel. Dreckig. Reudnitz. und Kajüten-Quiz
- Grünau-Mitte, Grünau-Ost und Schönau: Sören Pellmann (DIE LINKE)
- Schleußig: Assiviertel
- Plagwitz: Hartmut Thomas (PIRATEN)
- Zentrum-Ost: Werner Willeke (PIRATEN)
- Altlindenau: Wohnungsgesellschaft mbH Central LS W33
- Anger-Crottendorf: Stephan Stach (Grüne)
- Zentrum, Zentrum-Südost, Zentrum-Süd, Zentrum-West, Zentrum-Nord, Südvorstadt, Connewitz, Gohlis-Süd: Ute Elisabeth Gabelmann (PIRATEN)
- Volkmarksdorf: Helden wider Willen e.V.